„Wenn Du versuchst, durch eine Beziehung Erlösung zu finden, dann wirst Du wieder und wieder enttäuscht werden. Wenn Du aber akzeptierst, dass Beziehungen da sind, um Dich bewusst zu machen statt glücklich, dann wird Deine Beziehung Dir Erlösung bieten.”
— Eckhart Tolle
Warum jedes Problem in einer Beziehung, etwas mit einem Selbst zutun hat.
Diesmal hab ich nichts gemacht.
Ich kann nichts dafür.
Wenn Sie/Er nur das oder jenes machen würde, dann würde sich alles ändern.
Wenn Sie/Er nur dies oder jenes lassen würde, wäre alles leichter.
In Beziehungen können Sie nicht nichts dazu beitragen, dass ein Streit entsteht und ich würde Sie gern einladen mich auf 4 Schritten zu begleiten, die Ihnen zeigen werden: Es sind immer beide.
Schritt 1: Der Widerstand
Ihre Partnerin/Ihr Partner macht etwas, dass Sie nicht verstehen.
Es irritiert Sie, verwundert oder verletzt Sie sogar.
Schritt 2: Die Bewertung
Das ist nicht richtig, falsch, unmöglich, egoistisch, gemein…
Schritt 3: Die Ablehnung
Das kann Sie/Er doch nicht machen.
Sie/Er ist nicht richtig, falsch, unmöglich, egoistisch, gemein…
Schritt 4: Verdrängung
Das muss Sie/Er erkennen
Das weiß jeder, dass das nicht richtig, falsch, unmöglich, egoistisch, gemein… ist
Diese 4 Schritte passieren in Ihrem Kopf meist innerhalb von Sekunden. Unser Gehirn ist darauf trainiert, solche Bewertungen innerhalb von Sekunden zu fällen.
Wir mussten entscheiden, ist der Tiger vor der Höhle eine große Gefahr? Verstecken oder Angreifen? Ist diese Beere giftig ? Essen oder nicht? Diese Einordnungen und Bewertungen sicherten das Überleben und sie abzustellen ist schwer.
Auch in der modernen Welt, fällen wir innerhalb von Sekunden Entscheidungen. Ein Beispiel: Sie kommen in eine Gruppe von Menschen die Sie nicht kennen, innerhalb von Sekunden wissen Sie, wer Ihnen sympathisch ist und wer nicht, dazu muss das Gegenüber noch nicht mal etwas gesagt haben.
Aber wie wäre es , wenn Sie sich bewusst machen was da innerhalb von Sekunden passiert? Also starten wir nochmal von vorne. Ich biete Ihnen Fragen an, die Ihnen helfen sich über Ihren Anteil bewusst zu werden.
Schritt 1: Der Widerstand
Ihre Partnerin/Ihr Partner tut etwas, dass Sie nicht verstehen.
Es irritiert Sie, verwundert oder verletzt Sie sogar.
Fragen zum bewusst werden…
- Welches Gefühl löst das Verhalten Ihrer Partnerin/ Ihres Partners aus?
- In welchen Situationen kommt das Gefühl noch auf?
- Hat das Gefühl wirklich mit dieser Situation zutun?
- Wenn das erste Gefühl zu der Situation verflogen ist, welches Gefühl bleibt?
- Würde das Gefühl auch aufkommen, wenn es nicht Ihre Partnerin/Ihr Partner wäre, sondern eine gute Freundin/ein guter Freund wäre?
Schritt 2: Die Bewertung
Das ist nicht richtig, falsch, unmöglich, egoistisch, gemein…
Fragen zum bewusst werden…
- Von wem haben Sie gelernt, dass dies nicht richtig ist?
- Wie würden Sie die Situation bewerten, wäre es nicht Ihre Partnerin/Ihr Partner?
- Habe Sie sich in einer anderen Situation so verhalten, wie Ihre Partnerin/Ihr Partner jetzt?
- Was könnte der gute Grund für das Verhalten Ihrer Partnerin/Ihres Partners sein?
Schritt 3: Die Ablehnung
Das kann Sie/Er doch nicht machen.
Sie/Er ist nicht richtig, falsch, unmöglich, egoistisch, gemein…
Fragen zum bewusst werden…
- Reagiert Ihre Partnerin/Ihr Partner immer so?
- In welchen Situation hat Sie/Er sich anders verhalten als jetzt? (Wenn Sie Sie/Ihn als egoistisch bewerten, wann war Sie/Er großzügig?)
- Von wem könnte Ihre Partnerin/Ihr Partner gelernt haben, in dieser Situation so zu reagieren?
- Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihr/Ihm?
- Was könnte Sie/Er von Ihnen brauchen, um anders reagieren zu können?
Schritt 4: Verdrängung
Das muss Sie/Er erkennen
Das weiß jeder, dass das nicht richtig, falsch, unmöglich, egoistisch, gemein… ist
Fragen zum bewusst werden..
- Was könnte passieren, wenn Sie Ihrer Partnerin/ Ihrem Partner beschreiben, was Sie wahrgenommen haben?
- Was würden Sie Ihr/Ihm sagen, wie Sie sich dabei gefühlt haben?
- Was würden Sie sich in einer ähnlichen Situation von Ihr/Ihm wünschen?
- Was könnten Sie dazu beitragen, dass die Situation beim nächsten Mal anders endet?
Warum hat nun tatsächlich jeder Streit in einer Beziehung mit Ihnen beiden zutun?
Wir wünschen uns sehr schnell, oft innerhalb von Sekunden, dass unsere Partnerin/unser Partner anders ist, etwas anders tut oder etwas anderes sagt.
Veränderung gelingt, wenn Sie sich verstehen und Ihrer Partnerin/Ihrem Partner erklären können, warum Sie sich etwas anders wünschen. Wenn Sie die Schritte der Selbstreflexion überspringen, werden Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner bewerten und diese negativen Bewertungen wirken. Stellen Sie sich vor mit jedem unausgesprochen Konflikt kleben Sie einen roten Post-it auf Sie/Ihn. Irgendwann sehen Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner nicht mehr, sondern eine Wand mit roten Bewertungen.
Bewusst machen, dann sprechen
Sie sollten sich Zeit nehmen, um sich bewusst zu machen, was da zwischen Ihnen und Ihrer Partnerin/Ihrem Partner passiert und was Ihr eigener Anteil daran ist.
Stoppen Sie es bei Punkt 1 , sprechen Sie über Ihre Wahrnehmung und fragen Sie Ihre Partnerin /Ihren Partner alles das, was Sie nicht verstehen. Ohne roten Post-it.
Was unser Gehirn in Jahrtausenden gelernt hat, verändern Sie nicht an einem Tag. Bewusst werden ist ein Lernprozess, in dem Ihnen einer dieser Erkenntnisse vielleicht über den Weg läuft:
- Es ist nicht das Verhalten Ihrer Partnerin/Ihres Partners, sondern Ihre Bewertung des Verhaltens, dass das Problem kreierte.
- Wenn Sie sich bewusst machen, was da in Ihnen passiert, und woher Sie dieses Gefühl kennen, wird es die Spannung aus dem Konflikt nehmen.
- Wenn Sie Ihrer Partnerin/Ihrem Partner erklären, was in Ihnen vorgeht, hat Sie/Er die Chance Sie zu verstehen und kann leichter Rücksicht nehmen.
- Wenn Sie sich Ihrer Anteile bewusst werden, entdecken Sie neue Seiten an sich und Ihrer Partnerin/Ihrem Partner.
- Es könnte sein, dass Sie an der ein oder anderen Stelle Hilfe brauchen, trauen Sie sich um Hilfe zu bitten.
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